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Timotheus wird 70

Dr. Rolf Rosenkötter

19. Nov. 2024

Die Timotheuskirche wird in diesem Jahr 70!

Genauer: Die Timotheuskirche ist am 4. Adventssonntag 1954 eingeweiht worden und wird in diesem Jahr 70 Jahre alt. Seitdem ist sie das Gebäude, das den Kärntner Platz dominiert und den Stadtteil prägt. Für einen Kirchenbau sind 70 Jahre kein hohes Alter, es ist auch kein Jubiläumsdatum. Aber runde Geburtstage sind Anlass, zurückzublicken auf die Anfänge und einen Blick in die Zukunft zu wagen. Bis zum Beginn der 50er Jahre gehörten Waldhausen zur St. Petri-Gemeinde Döhren und Waldheim zur Bugenhagen Kirchengemeinde. Am 1. Oktober 1952 wird Waldhausen eine selbständige Kirchengemeinde mit etwa 2500 Gemeindemitgliedern, zu der dann 2000 Gemeindemitglieder aus Waldheim hinzukommen. Für diese große Gemeinde wird 1954 die Timotheuskirche gebaut (Baukosten: ca. 200 000 DM!). Die Kirche wird auf einem 2000 m² großen Grundstück am Kärntner Platz errichtet. Dieses Grundstück befindet sich nicht im kirchlichen Eigentum, sondern wird durch einen Erbpachtvertrag von der Stadt Hannover erworben. Wir blicken also zurück auf 70 Jahre Kirche und Timotheusgemeinde mit einem bunten und vielfältigen Gemeindeleben und umfangreichem ehrenamtlichen Engagement. Kirche und Gemeinde mit dem evangelischen Kindergarten, daneben noch der Waldheimer Kindergarten mit dem Wichtelmarkt, sind wesentliche Ankerpunkte, die aus den Wohnquartieren Waldhausen und Waldheim einen Stadtteil gemacht haben – in der Sandwichposition zwischen Südstadt und Döhren.
Einige wenige Anmerkungen zum Kirchenbau. Es handelt sich um einen eher schlichten Bau im Stil der 50er Jahre, wobei etwa das Relief am Eingang und die Kanzel es wert sind, besonders wahrgenommen zu werden. Das gilt auch für das 1958 eingebaute farbenfrohe Altarfenster – ein Pfingstbild mit Kreuz und Taube. Für mich ist dieses Pfingstbild das Zentrum des Kirchenraumes, das meinen Blick anzieht und zum Fixpunkt in jedem Gottesdienst wird. 1988 werden die schlichten Glasfenster an den Seiten ersetzt durch die heutigen farbigen Fenster, gestaltet von der Malerin Dagmar Brand. 1991/92 erfolgt eine Umgestaltung und Renovierung des Innenraumes der Kirche unter Leitung des in Hannover bekannten Architekten Prof. Oesterlen. Der jetzige Holzfußboden wird eingebaut und der ursprünglich rechteckige Altarraum erhält auf der Stirnseite in den Ecken Abschrägungen – der Blick aus dem Innenraum wird zwangsläufig auf das Altarfenster zugeführt.
Wie sieht die Zukunft der Timotheuskirche und der Timotheusgemeinde aus? Die Gemeinde ist stark geschrumpft von 4500 Mitgliedern 1954 auf 2000 im Jahr 2004 und jetzt ca. 1400 Mitglieder. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit der Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden. Dieser Prozess wird die nächsten Jahre bestimmen und auch das Gemeindeleben in Timotheus verändern.
Wir müssen offen sein für das Neue.

Rolf Rosenkötter

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